Hinterbühne

Die Hinterbühne ist der hinter dem Bühnenbild der Spielfläche gelegene, für den Zuschauer nicht sichtbare Bühnenbereich – nicht zu verwechseln mit dem Backstage-Bereich, dem Hinterhaus. Die Hinterbühne dient als Trennung zwischen Bühne und Hinterhaus.

Bühnenaufteilung am Theater

Die heute übliche Guckkastenbühne entstand im 19. Jahrhundert. Anders als auf der barocken Bühne, auf der verschiebbare Kulissen den Eindruck unendlicher Tiefe erwecken sollten, soll die Guckkastenbühne als geschlossener Raum wirken. Gemeinsam mit der Guckkastenbühne setzte sich am Opernhaus auch der Orchestergraben durch. Zuvor saß das Orchester vor der bespielbaren Bühne in dem Bereich, der heute als Parkett bezeichnet wird. Wenn manche Aufführungsformen, etwa die Performance-Kunst, heute auch auf eine klassische Bühne verzichten, folgen die meisten großen Theaterbauten immer noch dem Prinzip der Guckkastenbühne.

Das Bühnenhaus an Theatern teilt sich heute typischerweise in mehrere Bereiche. Die eigentliche Vorstellung findet auf der für das Publikum sichtbaren Szenenfläche statt. Vor der Szenenfläche befindet sich die Bühnenöffnung, auch als Portal bezeichnet. Noch vor dem Portal liegt die Vorbühne, die für bestimmte Teile der Aufführung genutzt wird. Die Hinterbühne befindet sich hinter der Szenenfläche, seitlich liegen die sogenannten Seitenbühnen. Technisch sind zudem die Ober- und Unterbühnen zu beachten: Die Oberbühne befindet sich über dem sichtbaren Bühnenraum und beinhaltet das Portal, die Beleuchterbrücken sowie Zugvorrichtungen für den Vorhang und Teile des Bühnenbilds. Die Unterbühne befindet sich unter dem Bühnenraum. Hier finden sich unter anderem Drehbühnen, Hubpodien und Versenkeinrichtungen.

Die Hinterbühne während der Vorstellung

Während einer Vorstellung herrscht auf der Hinterbühne reger Betrieb, ebenso wie auf der Seitenbühne. Auf der Hinterbühne lagern zum Beispiel Kulissenteile, die während der Vorstellung ins Bühnenbild geschoben werden. Darsteller/innen erwarten ihren Auftritt und ziehen sich zum Teil auch auf der Hinterbühne um, wenn schnelle Kostümwechsel gefragt sind. Caller und Floater sind hier unterwegs, um den Ablauf der Show und den Einsatz der Requisiten zu überwachen, ebenso wie Bühnentechniker.

Ebenso wie die Seitenbühnen fällt auch die Hinterbühne von Theater zu Theater unterschiedlich groß aus. In Musical-Theatern mit relativ beengter Hinterbühne und Seitenbühne muss das Bühnenbild oft an die baulichen Gegebenheiten angepasst und verkleinert werden.

Die Hauptbühne als Spielraum

Einige Theater nutzen die Hinterbühne auch als Spielraum. Zumeist werden hier kleinere Inszenierungen gezeigt, etwa Soloprogramme, Vorträge, Lesungen oder Konzerte in intimer Atmosphäre. Statt im Zuschauerraum sitzt das Publikum dabei direkt auf der Hauptbühne. Das Platzangebot ist geringer als bei gewöhnlichen Aufführungen auf der Hauptbühne, entsprechend stehen auch weniger Sitzplätze zur Verfügung.

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