Musical Worms

Musical Worms – die Nibelungen-Festspiele und mehr

Die Nibelungen-Festspiele wurden ursprünglich zur Zeit des Nationalsozialismus im Jahr 1937 begründet und bis 1939 veranstaltet. Damals kam ausschließlich Hebbels dreiteiliges Drama „Die Nibelungen“ zur Aufführung. Im Jahr 1956 startete ein erster Versuch, die Festspiele wiederaufzunehmen. Der Plan scheiterte allerdings. Erst im Jahr 2002 kam die erste Neuinszenierung der Nibelungen-Festspiele auf die Bühne, mit dem Ziel, Worms wieder als deutsche Festspielstadt zu etablieren. Theater- und Filmgrößen wie Dieter Wedel, Mario Adorf und Maria Schrader sollten dem Festival bundesweite Aufmerksamkeit verschaffen. Seit 2011 finden Open-Air-Aufführungen vor dem Wormser Kaiserdom statt. Im gleichen Jahr entfernte sich die Inszenierung erstmals vom Stoff der Nibelungen. Zur Aufführung kam das Theaterstück „Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß“. Seit 2018 vergeben die Nibelungen-Festspiele gemeinsam mit der Stadt Worms den Mario-Adorf-Preis für Schauspieler, Bühnenbildner, Regisseure oder andere herausragende Mitglieder der Festspiele.

Während sich die Nibelungen-Festspiele Theaterstücken widmen, kommen im schlicht Das Wormser genannten Theater, Kultur- und Tagungszentrum auch Konzerte, Ballett, Operetten und Musicals zur Aufführung. Einst als Städtisches Spiel- und Festhaus Worms bezeichnet, wurde die Spielstätte nach einer umfassenden Renovierung und Erweiterung am 29. Januar 2011 unter neuem Namen wiedereröffnet. Das Theater besitzt kein eigenes Ensemble, sondern zeigt hauptsächlich Gastspiele.

Weitere Bühnen der Stadt sind das Lincoln Theater Worms für Kleinkunst, Kabarett, Kindertheater und Konzerte, das Kleine Theater der Volksbühne Worms, ein Amateurtheater, und das Theater im Museumshof für Open-Air-Aufführungen.

Musicals in Worms besuchen und eine geschichtsträchtige Stadt erkunden

Bei einem Musical- und Städtetrip nach Worms lässt sich deutsche Geschichte hautnah erleben. Wahrzeichen der historischen Stadt ist der Dom St. Peter, der zusammen mit den Domen in Mainz und Speyer zu den drei Kaiserdomen gehört und als eine der großartigsten Schöpfungen romanischer Kirchenbaukunst gilt.

Ihren Beinamen als Lutherstadt hat Worms der Widerrufsverweigerung des Kirchenreformators auf dem Wormser Reichstag von 1521 zu verdanken. In seinen 95 Thesen stellte der Augustinermönch Dr. Martin Luther im Jahr 1517 die Missstände der Kirche zur Diskussion. In den Folgejahren veröffentlichte er weitere Schriften, die von der Kirche als ketzerisch verurteilt wurden, und forderte eine Kirchenreform. Der Papst verhängte daraufhin einen Bann über ihn. Als Folge dieser Ereignisse ließ Kaiser Karl V. Luther zum Wormser Reichstag laden. Dort sollte er seine Schriften widerrufen. Luther weigerte sich allerdings, da seine Aussagen nicht aus der Bibel widerlegt werden konnten. Der Kaiser verhängte daraufhin eine Reichsacht über Luther, diese erwies sich aber als unwirksam. Heute erinnern mehrere Denkmäler und Gedenkorte an Luthers Auftritt in Worms.

Bekannt ist Worms zudem als deutsches und europäisches Zentrum jüdischer Kultur. In der Stadt, die auf Hebräisch als „Warmaisa“ bezeichnet wird, gibt es unter anderem ein jüdisches Viertel mit Synagoge, den Jüdischen Friedhof, eine Trauerhalle im Jugendstil, ein Ritualbad (Mikwe) und ein Jüdisches Museum zu entdecken. Gästeführungen bieten Rundgänge durch die Stätten an.

Musical Worms – Ihre Anreise

Worms liegt verkehrsgünstig in Rheinland-Pfalz, etwa 25 Kilometer von Mannheim und 60 Kilometer von der Landeshauptstadt Mainz entfernt. Mit dem Auto ist die Stadt über die A61 Koblenz – Speyer oder über die A 67 Frankfurt – Mannheim zu erreichen. Der Hauptbahnhof Worms liegt an der Bahnstrecke Mainz – Mannheim mitten in der Innenstadt. Flugreisende landen zum Beispiel am nur 18 Kilometer entfernten Flughafen Mannheim, am etwa 70 Kilometer entfernt liegenden Flughafen Frankfurt/Main oder in Frankfurt/Hahn in rund 110 Kilometer Entfernung.