Oper

Teatro di San Carlo in Napoli

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Die Oper ist eine musikalische Gattung des Theaters. Der Begriff stammt vom Italienischen opera in musica, “musikalisches Werk”. Eine Oper besteht aus einer vertonten dramatischen Dichtung. Als musikalisches Schauspiel verbindet die Oper Gesang, Schauspiel und Tanz auf einer Theaterbühne, die Musik gestaltet dabei die dramatische Handlung mit. Auch das Opernhaus als Aufführungsstätte oder produzierende Institution kann kurz als Oper bezeichnet werden.

Geschichte der Oper

Die Oper in ihrer heutigen Form entstand Ende des 16. Jahrhunderts in Florenz. Aus dem Kreis der Florentiner Camerata, eine Versammlung von Akademikern, ging ein dramatisches Bühnenwerk mit Musik hervor. Als erste Oper gilt La Dafne von Jacobo Peri mit einem Text von Ottavio Rinuccini. Heute ist dieses Werk bis auf wenige Fragmente verschollen.

1637 eröffnete mit dem Teatro San Cassiano in Venedig das erste Opernhaus. Die ehemals mythischen Stoffe der Oper wurden bald von historischen Inhalten verdrängt. Einige Jahre später entwickelte sich in Paris die französische Form der Oper, die sich durch eine stärkere Einbeziehung des Balletts auszeichnet. Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im deutschsprachigen Raum ebenfalls eine eigenständige Form der Oper mit deutschen Texten.

Im 18. Jahrhundert entwickeln sich zwei grundlegende Typen von Oper: Die Opera seria, basierend auf mythischen und historischen Stoffen, und die Opera buffa mit grobschlächtigen, komischen, später auch sentimentalen Handlungen.

Abgrenzung von Oper und Operette und Musical

Die Oper unterscheidet sich durch einige wesentliche Merkmale vom Schauspiel, von der Operette und vom Musical. Vom reinen Sprechtheater unterscheidet sich die Oper natürlich durch den Gesang. Die Übergänge zwischen Schauspiel und Oper sind jedoch fließend und es entstanden zahlreiche Mischformen, wie etwa das Singspiel oder die Posse mit Gesang.

Die Operette grenzt sich von der seit dem 19. Jahrhundert zunehmend durchkomponierten Oper zum einen durch die gesprochenen Dialoge ab, zum anderen durch das Bemühen um Popularität und wirtschaftlichen Erfolg. Die Abgrenzung entstand allerdings erst im 19. Jahrhundert, als sich die komische Oper von einer niederen Unterhaltungsform in eine höhere Kunstform wandelte. Die Operette nahm den Platz der komischen Oper ein.

Das Musical als Form des populären Musikheaters unterscheidet sich von der Oper ebenfalls durch den Unterhaltungs- als auch durch den kommerziellen Aspekt. Zwar gibt es zahlreiche durchkomponierte Musicals, auch diese bedienen sich jedoch populärer Musik – im Gegensatz zur Klassik – und meist populärer Stoffe.

 

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