Loge
In der Theaterwelt versteht man unter einer Loge einen abgeschlossenen Sitzbereich im Zuschauerraum. Die Rückwände und Seitenwände sind in der Regel geschlossen, sodass Zuschauer in einer Loge vor den Blicken der anderen Theatergäste geschützt sitzen. In der Regel bieten diese Logen nur wenige Sitzplätze und lassen sich über einen gesonderten Zugang erreichen.
Anordnung der Logen
Der Zuschauerraum im Theater teilt sich üblicherweise in den ebenerdigen Bereich mit Parkett und gegebenenfalls Hochparkett sowie die darüberliegenden Ränge. In vielen klassischen Theatern und Opernhäusern befinden sich die Logen im oberen Bereich des Theatersaals und umlaufen tribünenartig das Parkett. Hinter den Logen verlaufen offene Gänge, von denen aus Türen Zutritt zu den einzelnen Logen bieten.
Theater, in denen solche Logen oder Balkone überwiegen, werden auch Logentheater genannt. Logen können allerdings auch im Parkett oder Hochparkett untergebracht sein. Solche Parterre- oder Parkettlogen befinden sich hinter den Parkettsitzen. Darüber folgen die nach den Rängen der entsprechenden Obergeschosse eingeteilten Logen, die von unten nach oben als erste, zweite, dritte, usw. Loge bezeichnet werden.
Direkt vor der Bühne über dem Orchestergraben liegende Logen nennt man Ehren- oder Proszeniumslogen. Diese waren traditionell besonders wichtigen Persönlichkeiten vorbehalten, etwa den jeweiligen Königen oder Kaisern. In der Pariser Opéra Garnier etwa befindet sich auf der rechten Seite des Proszeniums die für Kaiser Napoleon III. vorgesehene Kaiserloge. Ihr gegenüber auf der linken Seite des Zuschauerraums liegt die Ehrenloge für Kaiserin Eugénie und ihr Gefolge. In Theatersälen ohne Proszeniumslogen diente üblicherweise die mittlere erste Loge als Ehrenloge.
Sicht von der Loge aus
Ein Logenplatz geht zwar sprichwörtlich mit einer besonderen Ehre einher – eine Theaterloge bietet aber nicht unbedingt eine bessere Sicht auf das Bühnengeschehen. Der abgegrenzte Raum sollte vor allem die Stellung der hier Platz nehmenden Gäste deutlich machen und es ihnen ermöglichen, sich ungestört mit ihren Begleitern zu unterhalten. Plätze in einer mittig liegenden Loge haben zwar den Vorteil, dass kein großer Vordermann den Blick auf die Bühne versperren kann, dafür sitzen Zuschauer hier recht weit weg vom Geschehen. Von einer Seitenloge aus ist die Sicht oft deutlich eingeschränkter als auf einem Sitzplatz im Parkett. Zu diesem Thema siehe auch unseren Ratgeber Wie finden Sie die besten Sitzplätze im Theater?
Andere Wortbedeutungen
Der Begriff Loge kann außerhalb des Theaters auch noch andere Wortbedeutungen haben: So bezeichnet das Wort auch eine Gemeinschaft, die sich von der Öffentlichkeit abgrenzt, oder ein kleines, nach einer Seite offenes oder zum Durchschauen geeignetes Zimmer, zum Beispiel für den Concierge im Hotel.