Hochparkett

Als Hochparkett bezeichnet man den hinteren, im klassischen Theateraufbau höher gelegenen Bereich des Zuschauerraums vor der Bühne.

Parkett und Hochparkett

Die Sitzplätze im Theatersaal oder Auditorium sind in verschiedene Bereiche gegliedert. Im unteren Bereich, direkt vor der Bühne, befindet sich das Parkett. In vielen klassischen, aber auch einigen modernen Theatergebäuden steigen die Parkettreihen nach hinten an. Der hintere, höher gelegene Bereich wird daher auch als Hochparkett bezeichnet. Oftmals bieten die Hochparkett-Sitzplätze aufgrund des erhöhten Standorts eine bessere Sicht auf die Bühne als die darunter gelegenen Reihen, die Karten sind daher ein wenig teurer (siehe auch: Wie finden Sie die besten Sitzplätze im Theater?). Über dem Parkett liegen die Ränge, in klassischen Theatern und Opernhäusern gibt es zudem noch Balkone und Logen.

Zu beachten ist, dass die Benennung der einzelnen Bereiche des Zuschauerraums in einigen Theatern abweichen kann. Im Stage Theater des Westens Berlin bezeichnet das Hochparkett zum Beispiel den Bereich, der in anderen Häusern als 1. Rang bekannt ist. Das Hochparkett liegt hier also über dem Parkett, gefolgt von zwei Rängen.

Historie

Der Name Parkett, veraltet auch als Parquet bezeichnet, leitet sich vom Fußbodenbelag ab. Ursprünglich ist er im Sinne von Tanzparkett oder Tanzfläche zu verstehen. Im Theater des Barock diente das Parkett nämlich noch nicht als Sitzfläche für das Publikum. Stattdessen tanzte hier parallel zur Vorstellung das Ballett, während die Zuschauer gestaffelt nach ihrem sozialen Rang in den Rängen des Theaters Platz nahmen. Das im Boden eingelassene Muster diente dabei als Markierung für die Tänzer. In einigen Opernhäusern ist dieses Muster heute noch zu sehen.

Im Laufe der Jahre wurde das Ballett zur Vorstellung weniger üblich. Die Theater nutzten das Tanzparkett nun, um weitere Sitzplätze oder Stehplätze zu schaffen. Oft stellten die Häuser nur einzelne Stühle aufs Parkett, die sich schnell wieder entfernen ließen. Bei Opernvorstellungen konnte das Parkett so rasch wieder in eine Tanzfläche verwandelt werden. Das ist heute zum Teil noch bei traditionellen Opernbällen üblich. Erst im 18. Jahrhundert ergab sich eine klare Trennung zwischen professionellen Tänzern und den Mitgliedern der Hofgesellschaft. Im 19. Jahrhundert wurde das Parkett zu dem mit Sperrsitzen versehenen Raum zwischen Orchester und Parterre. Das Parterre war dabei der größere, damals nicht mit Stühlen versehene Teil des ebenerdigen Zuschauerraums. Eine besondere Bedeutung kam den Parkett im Zirkus des 19. Jahrhunderts zu, wo es als Manege diente.

Seitdem Theater durchgehend bestuhlt sind, haben sich die Grenzen zwischen Parkett und Parterre aufgelöst und es wird höchstens noch nach unterschiedlichen Sitzplatzkategorien unterschieden.

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