Volksoper Wien

Volksoper Wien
Volksoper Wien © Dimo Dimov / Volksoper Wien

Die Volksoper Wien ist nach der Wiener Staatsoper das größte Opernhaus der Stadt. Das Haus widmet sich dem Musiktheater in all seinen Facetten und zeigt neben Opern und Operetten auch Ballettaufführungen und Musicals. Rund 35 verschiedene Produktionen zeigt das 1.337 Plätze fassende Repertoiretheater pro Jahr. Die Geschichte der Volksoper Wien beginnt bereits im Jahr 1898.

Vom Sprechtheater zur Opernbühne

In ihrer Anfangszeit war die Volksoper Wien noch ein Sprechtheater. 1898 eröffnete das Haus als „Kaiser-Wilhelm-Stadttheater“, maßgeblich auf Betreiben des Kaiserjubiläums-Stadttheater-Verein. Engagierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wien gründeten diesen Verein, um zum 50-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. ein Volkstheater im Währing zu errichten. Der Währinger Bezirksvorsteher Anton Baumann unterstützte den Verein. Die beiden Architekten Alexander Graf und Franz Freiherr von Krauß errichteten das Theater schließlich in nur zehn Monaten Bauzeit.

Bis auch Operetten und Singspiele in den Spielplan aufgenommen wurden, sollte es bis 1903 dauern. Ab 1904 firmiert das Theater schließlich unter dem Namen Volksoper. Der neue Direktor Rainer Simons führte die Singspiele neben dem Sprechtheater ein. Berühmte Stücke wie „Tosca“ (1907) und „Salome“ (1910) feierten an der Volksoper ihre Wiener Erstaufführungen. Weltberühmte Sängerinnen und Sänger traten hier auf, zum Beispiel Maria Jeritza, Leo Slezak oder Richard Tauber.

Die Nachkriegsjahre

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Haus mit den Auswirkungen der Inflation zu kämpfen. Die Volksoper wurde zeitweise geschlossen, eine Arbeitsgemeinschaft versuchte, das Theater zu retten, doch 1928 kam es zur längerfristigen Schließung. Erst mehr als ein Jahr später eröffnete das Theater unter dem Namen „Neues Wiener Schauspielhaus“ wieder. Auch leichte Operetten wurden hier gezeigt. 1938 übernahm die Stadt Wien das Haus, das fortan den Titel Städtische Wiener Volksoper, später Opernhaus der Stadt Wien trug. Am 1. September 1944 wurde ein Spielverbot für sämtliche Theater verhängt. Die Volksoper wandelte sich für mehrere Monate zum größten Kino der Stadt, bis sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges zeitweilig als Ausweichquartier für die zerstörte Wiener Staatsoper diente.

Die Staatsoper konnte 1955 wiedereröffnen, die Volksoper wird seitdem wieder aus selbständiges Musiktheater geführt. Das Theater zeigt heute Opernklassiker und Operetten, klassisches Musical, Ballett und, seitdem Burgschauspieler Robert Meyer 2007 die Direktion des Hauses übernahm, auch Parodistisches, Kabarettistisches und Soireen in der Sparte „Volksoper Special“. Mit speziellen Angeboten für Kindern möchte die Volksoper auch jungen Zuschauern das Musiktheater nahebringen.

Musiktheater mit mehr als 150 Sängerinnen und Sängern

Die Volksoper Wien beschäftigt mehr als 150 Sänger, 64 Chorsänger, 93 Orchestermusiker, über 100 Tänzer und 218 Techniker. Probebühnen für das Ensemble befinden sich im Haus wie auch in der Severingasse und im Stadtbahnbogen. Ein Markenzeichen der Volksoper ist die Kurtine, der sogenannte Eiserne Vorhang. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1990 galt der Eisener Vorhang als verschlossen, dann wurde er auf dem Dachboden des Theaters an der Wien wiederentdeckt. Die Kurtine zeigt die Widmung des Hauses zum 50-jährigen Regierungsjubiläum von Franz Joseph I. Karl Schüller und Georg Janny malten das Motiv, das symbolisch die römische Siedlung Vindobona – die nördlich vom heutigen Stadtzentrum Wiens gelegen war – und die Wiener Bürger zeigt.

Bilder von Volksoper Wien

© Dimo Dimov / Volksoper Wien

Saalplan

Die Volksoper Wien bietet 1.337 Plätze. Die Bühne misst 480 Quadratmeter und weist eine Tiefe von 19 Metern auf. Der Orchestergraben ist mit zwei elektrischen Hubpodien ausgestattet. Den Saalplan zum Download gibt es hier.


Saalplan ansehen (PDF)

Lage des Volksoper Wien

Volksoper Wien
Währinger Straße 78
1090 Wien

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Musical-Klassiker an der Volksoper

An der Wiener Volksoper sind immer wieder echte Musical-Klassiker zu sehen. Ein Beispiel dafür ist HELLO, DOLLY!, das erstmals 1964 in New York auf die Bühne kam. Jerry Herman schrieb die Musik und die Gesangstexte für das Musical, Michael Stewart steuerte das Buch bei. Die Komödie um einen Unternehmer und eine Heiratsvermittlerin basiert auf einem Stück von Thornton Wilder, der sich wiederum von einer Farce des Briten John Oxenford aus dem Jahr 1834 inspirieren ließ.

Auch MY FAIR LADY zählt zu den Klassikern unter den Musicalstoffen und ist häufig auf deutschsprachigen Bühnen zu sehen. Mit SWEENEY TODD hatte sich die Volksoper zudem ein Stück von Stephen Sondheim vorgenommen. DER ZAUBERER VON OZ kam in einer farbenprächtigen Version auf die Bühne.

Ausgefallene Raritäten

In der Spielzeit 2015/2017 inszenierte die Wiener Volksoper mit KISMET eine Musical-Premiere in konzertanter Fassung, ein Märchenmusical, das bereits 1954 zum ersten Mal zu sehen war. Als zweites Musical der Spielzeit zeigte das Theater DER MANN VON LA MANCHA, die Geschichte von Don Quixote. Flamencohafte Melodien und poetische Texte konnten das Publikum überzeugen. Mit THE SOUND OF MUSIC fand sich darüber hinaus ein Musical auf dem Spielplan, das bereits 2005 an der Volksoper überzeugen konnte.

In der folgenden Saison zeigte die Volksoper Wien, dass sie sich auch auf ungewöhnliche und selten gezeigte Stücke versteht. Mit AXEL AN DER HIMMELSTÜR holte das Theater ein Lustspiel aus den 1930er Jahren hervor, mit dem Zarah Leander einst ihren Durchbruch feierte. In der Wiener Inszenierung spielten Andreas Bieber und Bettina Mönch die Hauptrollen. Die Komödie WIE MAN KARRIERE MACHT, OHNE SICH ANZUSTRENGEN parodierte derweil auf locker-leichte Art den amerikanischen Traum.

VIVALDI – DIE FÜNFTE JAHRESZEIT zeigte dann ab Sommer 2017 die Lebensgeschichte des Komponisten. Drew Sarich übernahm die Titelrolle in der sogenannten BaRock-Oper, die Christian Kolonevits (Musik und Liedtexte) und Angelika Messner (Libretto und Liedtexte) eigens für die Volksoper kreiert haben.

Premieren und Wiederaufnahmen

Für die Saison 2017/2018 hat sich die Volksoper abermals ein abwechslungsreiches Programm einfallen lassen. Im September 2017 feiert GYPSY Premiere, im März 208 dann CAROUSEL. Beide Stücke bereichern die österreichische Musical-Welt um zwei nicht sehr häufig gezeigte Produktionen. WIE MAN KARRIERE MACHT,… wird ab Oktober wieder in den Spielplan aufgenommen, MY FAIR LADY gibt es ab Dezember abermals zu sehen. THE SOUND OF MUSIC kehrt ab Januar 2018 auf die Bühne der Volksoper zurück. Mit VIVALDI – DIE FÜNFTE JAHRESZEIT gibt es ebenfalls im Januar ein Wiedersehen. Ab April komplettiert die Wiederaufnahme von DER ZAUBERER VON OZ den Musical-Spielplan.

 

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