Konzerthaus Freiburg
Das Kongresszentrum Konzerthaus Freiburg zählt zu den bedeutendsten Kulturinstitutionen im Südwesten Deutschlands. Das architektonisch auffällige Gebäude, erbaut nach einem Entwurf von Dietrich Bangert, liegt zentral im Herzen der Stadt, am westlichen Rand des Stadtteils Altstadt in Nachbarschaft zum Hauptbahnhof. Nicht nur die gute Verkehrsanbindung macht es zum beliebten Ziel von Kulturliebhabern, auch das vielfältige Programm zieht zu jeder Spielzeit zahlreiche Gäste an. Neben Klassik-, Rock- und Pop-Konzerten stehen regelmäßig auch Musical-Gastspiele auf dem Spielplan. Dank seiner multifunktionalen Ausstattung dient das Konzerthaus zudem als Veranstaltungsstätte für Kongresse, Tagungen und viele weitere Events.
Konzerthaus Freiburg: Die Veranstaltungsräume
Das Konzerthaus Freiburg stellt gleich mehrere wandelbare und miteinander kombinierbare Räumlichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören das große, lichtdurchflutete Foyer, der Rolf Böhme Saal, der Runde Saal sowie zehn Konferenzräume. Der Vorplatz des Gebäudes und zwei Balkone können ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden.
Herzstück des Konzerthauses bildet der Rolf Böhme Saal, benannt nach dem früheren Stadtoberhaupt, Oberbürgermeister Dr. Rolf Böhme, der maßgeblich am Bau beteiligt war. Auf einer Fläche von 1.000 m² bietet der Saal Platz für bis zu 1.744 Personen und kann flexibel bestuhlt werden. Wandelbar präsentiert sich auch der Rest des Saales: Saalboden und Seitenränge lassen sich ganz den Anforderungen der jeweiligen Veranstaltung entsprechend heben und senken. Die einzigartige Atmosphäre und die exzellente Akustik zeichnen den Rolf Böhme Saal als idealen Raum für Konzerte und Musical-Aufführungen aus.
Inspiriert vom antiken Rundtheater präsentiert sich der Runde Saal auf ein zentrales Podium hin ausgerichtet. Er bietet eine Fläche von 300 m² und in Reihenbestuhlung Platz für bis zu 350 Zuschauer.
Lichtdurchflutete Architektur für vielfältige Events
Schon von außen fällt das Konzerthaus Freiburg durch seine außergewöhnliche Architektur auf. Die Nordfassade ist in graurosa Granit gehalten und mit einem Säulengang ausgestattet. Auf der Westseite hin erstreckt sich eine breite Glasfront mit dem Haupteingang, überspannt von einer in 20 Metern Höhe gelegenen, spitzwinklig zulaufenden und von Säulen getragenen Stadtloggia aus grauweißem Sichtbeton. Innen besticht das Gebäude durch seine innovative Beleuchtung. Das Foyer schmückt eine maßgeschneiderte Leuchte, die in jeder beliebigen Farbnuance erstrahlt und so verschiedene Beleuchtungskonzepte möglich macht. Für dieses Projekt erhielt das Konzerthaus Freiburg im Jahr 2024 den internationalen Mondo Award.
Bilder von Konzerthaus Freiburg
© FWTM-Spiegelhalter
Saalplan
Für Musical-Gastspiele wird vorrangig der Rudolf Böhme Saal mit seinen bis zu 1.744 Sitzplätzen genutzt. Kleinere Veranstaltungen finden im Runden Saal mit bis zu 350 Sitzplätzen statt.
Lage Konzerthaus Freiburg
Konzerthaus Freiburg
Konrad-Adenauer-Platz 1
79098 Freiburg im Breisgau
Parken
Vom umstrittenen Bauvorhaben zum Erfolg
Mehr als 10.000 Veranstaltungen haben mittlerweile im Konzerthaus Freiburg stattgefunden. Weit über die Region hinaus genießt es ein hohes Ansehen als Kulturspielstätte. Bis zu seiner Eröffnung im Jahr 1996 gehörte es allerdings zu den am stärksten umstrittenen Bauvorhaben der Stadt Freiburg seit Kriegsende.
Im Jahr 1944 verlor Freiburg im Breisgau durch Bombenangriffe der Alliierten mit der Kultur- und Festhalle am Stadtgarten den bis dahin größten öffentlichen Veranstaltungsraum. Pläne für einen Neubau gab es seit Mitte der 1970er Jahre, die aus finanziellen und politischen Gründen aber unterbrochen wurden. 1984 sicherte Ministerpräsident Lothar Späth dem damaligen Oberbürgermeister Rolf Böhme die finanzielle Unterstützung des Landes zu. Im selben Jahr ließ die Stadt die Projektstudie „Kultur- und Tagungsstätte“ anfertigen. Diese sah vor, die Bahnhofsplatte und ein stadteigenes Grundstück in unmittelbarer Nähe für den Neubau zu nutzen. Die Baukosten wurden in einem Gemeinderatsbeschluss von 1985 au 70,5 Millionen DM festgelegt.
Konzerthaus Freiburg – feierliche Eröffnung im Jahr 1996
Bei Gemeinderat und Veranstaltern stießen die Pläne auf große Zustimmung. Eine bereits früher tätige Bürgerinitiative, vor allem aus der autonomen Hausbesetzerszene hervorgegangen, richtete sich gegen das KTS. Die Befürchtung: Die laufenden Ausgaben für das Gebäude könnten öffentlichen Mittel für andere Zwecke beschränken. Ein zwischen 1986 und 1988 durchgeführter Architektenwettbewerb führte zu einer weiteren Polarisierung der Freiburger Bevölkerung. Schließlich setzte sich der Entwurf des Berliner Architekten Dietrich Bangert durch. Ein gegen den Bau durchgeführter Bürgerentscheid fand zwar große Zustimmung, lag aber 3.000 Stimmen unter dem Mindestquorum. So konnten im Mai 1992 die Bauarbeiten beginnen. Am 28. Juli 1996 fand die feierliche Einweihung des Konzerthauses statt. Seitdem hat es sich als Austragungsort für kulturelle Veranstaltungen und Tagungen etabliert und diente bis 2016 auch als Hauptsitz des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg.