Benny Andersson und Björn Ulvaeus
Wer die Namen Benny Andersson und Björn Ulvuaeus hört, hat sofort eine Band im Kopf: ABBA. Die unverwechselbaren Melodien der Band machten Benny, Björn und ihre Kolleginnen und Ehefrauen Anni-Frid und Agnetha in den 1970er Jahren zu Weltstars. Der 1946 in Stockholm geborene Andersson und der 1945 geborene, aus Göteborg stammende Ulvaeus, arbeiten auch nach der Trennung von ABBA zusammen und komponieren unter anderem erfolgreiche Musicals.
Die ABBA-Jahre
1966 lernten sich die beiden Schweden Andersson und Ulvaeus auf einer Party kennen. Zwei Jahre später brachte der Manager und Texter Stig Anderson sie mit den beiden Sängerinnen Anni-Frid Lyngstad und Agnetha Fältskög zusammen. Ab 1972 trat die Band unter dem Namen „Björn, Benny, Anna & Frida“ zusammen auf und veröffentlichte erste Songs. Bereits 1973 nahm das Quartett am schwedischen Vorausscheid zum Gran Prix teil, scheiterte aber. 1974, unter dem Namen ABBA und mit den Song „Waterloo“, sah das schon ganz anders aus. Der Titel gewann den Grand Prix, verkaufte sich bis 1976 rund sechs Millionen Singles und verhalt ABBA zum internationalen Durchbruch. Bis zur Trennung der Band 1982 verkaufte ABBA 180 Millionen Platten und ist damit nach den Beatles die erfolgreichste Gruppe der Welt.
Andersson und Ulvaeus als Musical-Komponisten
Benny Andersson und Björn Ulvaeus arbeiten auch nach der Auflösung der Band noch zusammen. Gemeinsam mit dem Texter Tim Rice entwickelten sie 1984 das Musical CHESS, die Geschichte zweier Schachspieler, einer aus Russland, einer aus den USA, die in Meran und Bangkok gegeneinander wetteifern. Das Musical ist von den beiden Schachprofis Bobby Fischer und Viktor Kortschnoi inspiriert. Der Song „One Night in Bangkok“ wurde von Murray Head gesungen zum Hit, CHESS lief äußerst erfolgreich in Großbritannien und kommt seit der Uraufführung 1986 immer wieder auch in Deutschland auf die Bühne.
In den 1990er Jahren komponierten Andersson und Ulvaeus die Musik für ihr zweites Musical, KRISTINA FRAN DUVEMALA. Das auf vier Romanen des schwedischen Schriftstellers Vilhelm Moberg basierende Stück erzählt die Geschichte der jungen Kristina, die in die USA auswandert. 1995 wurde das Musical in Malmö uraufgeführt und in Schweden zum großen Erfolg. Die Kompositionen und die Geschichte sind ernsthafter, die Inszenierung opernhafter als das rockige Musical CHESS. In Schweden wird es auch heute noch gerne gezeigt, außerdem existiert eine US-amerikanische Fassung.
Der Welterfolg MAMMA MIA!
Das in Deutschland ohne Frage bekannteste Musical mit Kompositionen von Andersson und Ulvaeus ist aber MAMMA MIA!, das Jukebox-Musical mit 24 Hits von ABBA. Auf die Idee eines ABBA-Musicals reagierten die beiden Musiker lange Zeit skeptisch; das Drehbuch von Catherine Johnson konnte sie allerdings überzeugen. 1999 feierte MAMMA MIA! in London Premiere, seitdem war es in 17 Städten weltweit zu sehen. Benny Andersson betreut heute die internationalen Produktionen des Musicals.
Im Jahr 2013 stand eine neue Musical-Premiere für Andersson und Ulvaeus an: Gemeinsam mit Kristina Lugn und Lars Rudolfsson entwickelten sie die Musical-Komödie HJÄLP SÖKES. Das Musical, das deutlich längere Dialog-Szenen aufweist als frühere Werke der Komponisten, erzählt von zwei Brüdern, die die Farm ihrer Eltern erben. Überfordert suchen sie per Zeitungsanzeige nach Hilfe. Eine Mutter mit Tochter und einer Ziege im Schlepptau melden sich. Die Mutter spricht nicht mit Menschen, kann aber mit Tieren kommunizieren – und bringt den Farmtieren Zirkus-Kunststücke bei. 2015 ist das Musical in Kopenhagen in Dänemark zu sehen.
Frühere Musicals
- Hjälp Sökes
- Kristina fran Duvemala
- CHESS