MAMMA MIA! – Zu Besuch beim ABBA-Musical in Frankfurt
Bereits seit dem vergangenen Sommer ist MAMMA MIA!, das Musical mit den Hits von ABBA, wieder auf Tour durch den deutschsprachigen Raum. Im Dezember und Januar verbreitete die humorvolle Show in Frankfurt am Main gute Laune. Musical1 hat sich mitnehmen lassen in die griechische Sonne. Hier gibt es unsere Kritik zur Tour-Produktion von MAMMA MIA!
MAMMA MIA! in der Alten Oper Frankfurt
Der Januar zeigt sich von seiner kalten und nassen Seite. Was gibt es da Schöneres, als sich in wärmere Gefilde zu träumen? Das Musical MAMMA MIA! nimmt seine Zuschauer mit auf eine griechische Insel und zaubert ihnen mit den Hits der schwedischen Pop-Band ABBA ein Lächeln aufs Gesicht. Seit Mitte Juli 2018 ist das Gute-Laune-Musical zum wiederholten Male im deutschsprachigen Raum auf Tour. Im Dezember 2018 und Januar 2019 machte es in der Alten Oper in Frankfurt am Main Station. Wir haben die Frankfurt-Premiere am 20. Dezember 2018 besucht – und bekamen mehr als zwei Stunden beste Unterhaltung geboten.
Turbulente Mutter-Tochter-Geschichte mit den Hits von ABBA
Mit Songs wie “Mamma Mia”, “Gimme! Gimme! Gimme” oder “Dancing Queen” landete die schwedische Pop-Band ABBA Welthits. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Ohrwürmer auch in einem Musical erklingen würden. MAMMA MIA! erzählt aber nicht die Geschichte der Band. Autorin Catherine Johnson entwickelte vielmehr eine turbulente Mutter-Tochter-Geschichte, die schließlich auch die skeptischen ABBA-Mitglieder Björn Ulvaeus und Benny Andersson überzeugte.
Die Story: Donna lebt mit ihrer erwachsenen Tochter Sophie auf einer kleinen griechischen Insel. Sophie möchte ihren Freund Sky heiraten. Zuvor will sie aber endlich ein großes Geheimnis lösen: Donna hat Sophie nämlich nie verraten, wer eigentlich ihr Vater ist. Drei Kandidaten kommen in Frage. Kurzerhand lädt Sophie die drei möglichen Väter zur Hochzeit ein. Auch Donnas beste Freundinnen Rosie und Tanja, ehemals als Donna and the Dynamites bekannt, schauen vorbei. Die Verwicklungen sind vorprogrammiert.
Katharina Gorgi überzeugt als Sophie
Wie es für Tour-Produktionen üblich ist, setzt auch MAMMA MIA! in Frankfurt auf ein eher reduziertes Bühnenbild. Die Gebäude, Fenster und Türen, welche die griechische Insel darstellen, sind dennoch mit viel Liebe zum Detail gestaltet und wecken Urlaubsfeeling. Die Kostüme versetzen die Zuschauer in die 1970er Jahre. Vor allem die poppig-bunten Bühnenoutfits von Donna und ihren Freundinnen wirken absolut stilgerecht.
Den Auftakt macht Sophie (Katharina Gorgi) mit dem Song “Mich trägt mein Traum” – und sorgt damit bereits für das erste Highlight. Katharina Gorgi stellt sich als perfekte Besetzung für die Rolle heraus. Sie verkörpert die fröhliche junge Frau glaubhaft und mit viel Charme. Ihr Gesang erzeugt Gänsehaut, insbesondere, als sie zum Abschluss noch einmal das Reprise von “Mich trägt mein Traum” anstimmt.
Erfahrenes Darsteller-Ensemble sorgt für gute Stimmung
Mit Sabine Mayer als Donna, Betty Vermeulen als Tanja und Barbara Raunegger als Rosie stehen erfahrene Darstellerinnen auf der Bühne, die ihre Rollen schon viele Male verkörpert und sich entsprechend gut in sie eingefunden haben. Als die drei möglichen Väter überzeugen Karim Khawatmi (Sam), Detlef Leistenschneider (Harry) und Jörg Zuch (Bill), ebenfalls keine Neulinge bei MAMMA MIA!. Die Darsteller sind mittlerweile ein eingespieltes Team, die Gags und Songs sitzen. Donna and the Dynamites sorgen mit Evergreens wie “Super Trouper” und “Dancing Queen” für Stimmung. Auch die drei Herren haben einige Lacher auf ihrer Seite.
Einzig Marvin Kobus Schütt als Sky kann uns nicht vollends begeistern. In der Verfilmung des Musicals tritt Sky eher zurückhaltend, bodenständig und sympathisch auf. Im Musical verkörpert Marvin Korpus Schütt den jungen Mann sehr selbstbewusst und leicht überheblich bis arrogant.
ABBAs Ohrwürmer in deutscher Sprache
In der deutschsprachigen Version des Musicals erklingen auch die bekannten ABBA-Songs auf Deutsch, übersetzt von niemand Geringerem als Michael Kunze. Kennt man die Lieder bislang nur auf Englisch, wirkt das zunächst etwas befremdlich, doch der Gewöhnungseffekt setzt schnell ein. Die Melodien sind immerhin bestens bekannt und auch die deutschen Texte bleiben schnell im Ohr. Für einen weiteren Höhepunkt nach “Mich trägt mein Traum” sorgt ebenfalls Katharina Gorgi als Sophie. Zusammen mit Freundinnen stimmt sie das temporeiche “Honey, Honey” an – eines unserer persönlichen Lieblingslieder – und bietet eine sehr lustige Performance dar.
Nach der Pause, die lang genug ist, dass wir uns mit Getränken und Snacks zu angemessenen Preisen versorgen konnten, geht es mit “Unter Beschuss” weiter, dargeboten von Sophie und dem Ensemble. Weitere bekannte Hits wie “S.O.S.” und “Der Sieger hat die Wahl” treiben die Handlung dem großen Finale entgegen, der bewegenden Hochzeitsszene. Findet Sophie heraus, wer ihr Vater ist? Sagt sie “Ja” zu Sky? Das wollen wir hier nicht verraten, empfehlen aber schon einmal, die Taschentücher parat zu halten.
Ein gelungener Abend mit Witz und Charme
Die Akustik in der Frankfurter Alten Oper ist hervorragend und die Band unter Leitung von Aday Rodriguez Toledo und Ratislav Kordik sorgt für einen mitreißenden Sound. Singen auf der Bühne mehrere Darsteller gleichzeitig, ist der Text jedoch leider oft nur schwer zu verstehen. Das ist jedoch nur ein kleiner Wermutstropfen auf einen ansonsten gelungenen Abend, der von einer perfekten Kombination aus Musik, Kostümen und einem gut aufgelegten Ensemble lebte.
Für uns war es der erste Besuch in der Alten Oper Frankfurt. Die Location beeindruckt durch ihre schöne Architektur und gepflegte, einladende Innenräume. Mit dem Auto ist das Theater leicht zu erreichen, Tiefgaragenplätze befinden sich direkt unter der Spielstätte. Alle Plätze bieten eine hervorragende Sicht auf die Bühne.
MAMMA MIA! verlässt Frankfurt am Main bereits am 12. Januar, ist aber weiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen. Einen Überblick über alle Termine sowie Tickets gibt es hier:
Die komplette Besetzung für MAMMA MIA!
- Donna: Sabine Mayer / alternierend: Rosalie de Jong
- Tanja: Betty Vermeulen
- Rosie: Barbara Raunegger
- Sam: Karim Khawatmi
- Harry: Detlef Leistenschneider
- Bill: Jörg Zuch
- Sophie: Katharina Gorgi / alternierend: Abla Alaoui
- Lisa: Abla Alaoui
- Ali: Livia Wrede
- Sky: Martin Kobus Schütt
- Eddie: Timo Müller
- Pepper: Matthew Bailey
- in weiteren Rollen: Gerd Achilles, Camilla Bates, Eva Maria Bender, Sanne Buskermolen, Brad Corben, Anneka Dacres, Sanne Groenen, Kevin Hudson, Eiko Keller, Peter Knauder, Oliver Koch, Tommy Luyben, Carl Richardson, Marc Schlapp, Bettina Schurek, Marije von Sonsbeek, Ben Tyas, Enya Maria Oshaug Weibell, Livia Wrede
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