Ein Abend beim PHANTOM DER OPER
Am 3.5.2015 fand in der Neuen Flora in Hamburg eine Vorstellung vom PHANTOM DER OPER statt. Dazu hier eine Rezension zu dieser Show, die mit Bühnenbildern und -technik glänzen konnte, aber darstellerisch, musikalisch und mit fehlender Atmosphäre leider etwas enttäuschte.
DAS PHANTOM DER OPER – 25 Jahre Erfolgsgeschichte in Hamburg
Am 3.5. war eine der unzähligen Shows in der Neuen Flora. Zehn Jahre nach Erscheinen der Musicalverfilmung führte mein Weg mich nun ebenfalls in diese weltberühmte Musicalshow in der Neuen Flora in der Millionenmetropole Hamburg.
Schönheit trifft auf Mysterium
1905 findet im Pariser Opernhaus eine Auktion statt. Neben Requisiten aus Hannibal kommt auch eine Spieluhr, die in den Kellergewölben gefunden wurde und ein Kronleuchter unter den Hammer. Zur Demonstration werden die elektrischen Lichter entzündet und damit beginnt das Stück.
Eine Zeitreise in die Vergangenheit beginnt: 1881 im Opernhaus. Die Proben zu Hannibal laufen, als der alte Direktor seine Nachfolger Monsieur Firmin (Anton Rattinger) und Monsieur André (Marco Fahrland-Jadue) herumführt. Die Operndiva Carlotta (Rachel Anne Moore) gibt auf den Wunsch von André eine Kostprobe ihres Gesangs.
Plötzlich stürzt eine Bühnenbildleinwand herunter und das erste Mal kommen die neuen Direktoren in Kontakt mit dem Phantom der Oper (David Arnsperger); ein Operngeist,mit Forderungen. Werden diese nicht erfüllt, geschieht ein Unglück. Firmin und André halten dies für einen Scherz, doch Carlotta geht. Als Ersatz springt Christine Daaé (Lauri Brons) ein – ein Chormädchen, das Unterricht vom „Engel der Muse“ bekommt und eine außergewöhnliche Stimme hat.
Christines Auftritt ist ein voller Erfolg und Raoul Vicomte de Chagny (Nicky Wuchinger), der Schirmherr der Oper, ist begeistert. Er erkennt in ihr seine Jugendliebe wieder und versucht sie, für sich zu gewinnen.
Doch dem Glück steht das besitzergreifende Phantom der Oper im Weg, ein entstellter Mann, der in den Katakomben der Oper lebt und der Christine ebenfalls liebt. Ein Kampf um Christin entbrennt und das Phantom schreckt auch vor Mord nicht zurück.
Beeindruckendes Bühnenbild
Auffallend war während der gesamten Show die vielen detailverliebten Bühnenbilder. Es begann mit dem verhüllten und veraltet wirkenden Bühnenbild des Pariser Opernhauses, wo die Auktion stattfindet, das Bühnenbild von Hannibal, das Reich des Phantoms und später der Friedhof – und das sind nur einige. Auch die Bühnentechnik ließ keine Wünsche offen. Alles funktionierte problemlos und zogen die Aufmerksamkeit auf sich.
Vermisste Emotionen
Das brilliante Bühnenbild allein reißt die Zuschauer nicht mit. Einen mindestens genauso großen Anteil haben die Darsteller – und diese schafften es trotz Kostümen und Bühnenbild nicht, mich mitzureißen. Es waren gute Stimmen, die Texte sicher, doch gab es für mich weder spürbares Gefühl noch stimmliche Kontraste. Viele Stimmen klangen zu ähnlich und das Schauspiel wirkte zu routiniert. Bei dem Paradesong „Phantom der Oper“ kam die lang vermisste Dynamik und die Emotionen endlich zum Vorschein, doch leider nicht dauerhaft.
Enttäuschend war auch die hochgelobte Kronleuchter-Szene. Sie kam scheinbar zusammenhanglos und von dem im Prolog angekündigten großen Unglück war wenig zu bemerken. Bedenkt man die technischen Möglichkeiten, die dort präsentiert werden, wäre dies zweifelsohne besser umsetzbar gewesen. Auch war manchmal das Schauspiel etwas schwach. Ein enttäuschender Punkt war auch die Konfrontation zwischen dem Phantom und Raoul, bei der das Phantom ein paar kleine Feuerkugeln aus seinem Spazierstock schießt. Ein Duell hätte hierbei sicher mehr Spannung vermitteln können.
Fazit
Es war kein schlechter Abend, der geboten wurde, aber meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. In Anbetracht der Präsentation über Werbung und Bewertungen, erwartete ich einfach viel mehr. Ab Herbst 2015 wird das Phantom nach Oberhausen umziehen und die Fortsetzung LIEBE STIRBT NIE nach Hamburg kommen, bei der man erfährt, was aus dem Phantom, Christine und Raoul geworden ist.
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