Drew Sarich Interview – Musical1 Podcast 321
Der goldene Oktober steht in voller Blüte und daher wird es in unserem Podcast heute auch noch einmal sommerlich. Unser Moderator Christian hat sich mit Drew Sarich über die Sommerproduktion DER KUSS DER SPINNENFRAU der Bühne Baden unterhalten, in der dieser die Rolle von Molina übernommen hatte. Was ist das Besondere an der Inszenierung von Werner Sobotka? Warum gehört dieses Stück ganz unbedingt auf eine deutsche Musicalbühne? Das alles hat Drew Sarich uns ganz ausführlich erzählt.
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Podcast bei iTunes abonnieren & bewertenDER KUSS DER SPINNENFRAU – kein typisches Sommermusical
Typischerweise zeichnet ein Sommermusical aus, dass es ein Unterhaltungstheater ist: bunt, lustig, für die ganze Familie. Bis auf den letzten Punkt ist DER KUSS DER SPINNENFRAU genau das nicht. Es will nicht unterhalten, im herkömmlichen Sinne. Es ist ein Stück, in dem es um Liebe geht, um Würde und um Aufopferung. Um die Frage: Was ist einem wichtig? Ein Stück, das dazu einlädt, die eigenen Werte zu erkennen und an etwas zu glauben, für das man kämpfen kann. Ein Theatererlebnis der besonderen Art. Mit einer packenden Geschichte, schöner Musik und wunderbaren Tanzszenen.
Wichtig für Drew Sarich ist auch immer das Gesamtpaket: Der Inhalt muss stimmen. Wenn das Publikum ganz in die Story eintauchen und sich vergessen kann, dann hat er seinen Job gut gemacht.
Molina – eine Rolle mit vielen Facetten
Sarich verkörpert im Stück die Rolle von Molina. Doch in dieser Inszenierung ist sein Charakter nicht nur homosexuell, wie vorgegeben: Werner Sobotka ist hier noch einen Schritt weitergegangen, denn Molina ist auch transgender. Besonders wichtig war Drew Sarich, Molina spielen zu können, ohne eine Karikatur sein. Mit organischen Bewegungen und einem Verständnis, warum er so handelt wie er es tut. Er ist unbeholfen, beinah tollpatschig in seinen Bewegungen. Als Frau wiederum, in der Rolle der Aurora – gespielt von Sarichs Frau Ann Mandrella – ist Molina all das, was er sonst nicht sein kann: Ein Idealbild seiner selbst.
Groß, schön, stark – er bzw. sie hat die Macht. Wie eine Rüstung zieht Molina Aurora an.
Die Botschaft des Stückes
DER KUSS DER SPINNENFRAU stellt eher eine Frage, als das es eine Botschaft oder ein Statement beinhaltet, so Sarich. Wie weit ist man bereit, für eine Sache oder Dinge, die man liebt, zu gehen? Wo ist die Grenze, welche Person wichtig ist und welche nicht? Es ist ein Stück, aus dem das Publikum rausgeht und erst einmal nachdenken, es im wörtlichen Sinne „verdauen“ muss. Ein Erwachsenentheater, was lange nachwirkt.
Natürlich haben wir Drew Sarich auch noch die Fanfragen, die uns erreichten, gestellt und spannende Antworten erhalten. Wir wünschen viel Spaß beim Anhören der aktuellen Podcastfolge!
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