Die DOs and DON’Ts im Musical-Theater

Ende Oktober machte eine Musical-Zuschauerin ungewollt Schlagzeilen: In einer Vorstellung von BODYGUARD in Nottingham sang die Frau lauthals mit - und flog aus dem Theater. Mehr als 20 Minuten lang ließ sie ihre Stimme erklingen. Zu viel und zu laut für die anderen Zuschauer. Lautes Mitsingen ist aber nicht das einzige, das Musical-Fans im Theatersaal besser unterlassen sollten. Ein kleiner Überblick über die DOs & DON'Ts im Theater.

Starlight Express Theater Zuschauerraum
Starlight Express Theater Zuschauerraum SE Theater © Jens Hauer

Singen sollen nur die Darsteller

Mit Ohrwürmern wie “I Will Always Love You” begeistert das Musical BODYGUARD. Bei der finalen Vorstellung in der Royal Concert Hall in Nottingham versuchte sich eine Zuschauerin selbst als Whitney Houston und sang mehr als 20 Minuten lang lautstark mit. Daraufhin musste sie den Theatersaal verlassen. Große Musical-Hits sind etwas Schönes, viele singen bekannte Songs auch zuhause oder im Auto gerne. Nur im Musical-Theater sollten Fans das Singen dann doch lieber den professionellen Darstellern auf der Bühne überlassen. Der eigene Gesang stört nicht nur die anderen Zuschauer, sondern ist auch auf der Bühne zu hören. In Nottingham ließen sich die Darsteller nichts aus dem Konzept bringen, so erzählten es die Zuschauer nach der Vorstellung diversen Medien. Störend können laute Geräusche aus dem Publikum aber dennoch wirken.

Was Musical-Zuschauer im Theater ebenfalls besser nicht tun sollten

Generell gilt: Im Theater sollten Zuschauer alles unterlassen, was die anderen Musical-Fans und die Darsteller stören sollten. Zur guten Theater-Etikette gehören etwa folgende Punkte:

  • Mobiltelefone sind auszuschalten.
  • Klingelt doch mal ein Handy, sind laute Missfallensäußerungen ebenso störend wie das Klingeln selbst.
  • Während der Show sollte man keine lauten Unterhaltungen mit seinen Sitznachbarn führen.
  • Für Toiletten-Besuche sind die Pausen vorgesehen. Wer während der Vorstellung doch einmal raus muss, versucht so leise und wenig störend wie möglich den Saal zu verlassen.
  • Im Theatersaal wird üblicherweise nicht gegessen. Einige Theater verbinden den Theatersaal mit einem gastronomischen Angebot und einer Bar. Aber auch hier gilt, dass Essen nur vor der Vorstellung serviert und verzehrt wird, nicht währenddessen. Getränkebestellungen werden vor der Vorstellung und in den Pausen aufgenommen.
  • Die meisten Theater untersagen Foto- und Videoaufnahmen während der Vorstellung. Selbst, wenn Fotos erlaubt sind: Blitzlicht stört und blendet, daher fotografiert man ohne Blitz.
  • Einschlafen während der Vorstellung stört zwar die Umsitzenden nicht unbedingt – es sei denn, es ist lautes Schnarchen zu hören – ist aber extrem unhöflich.

Was tun, wenn der Hustenanfall kommt?

Was ist mit Geräuschen, die sich kaum vermeiden lassen? Fast jeder, der schon mal in einem Theater saß, kennt es: Um einen herum wird alles ruhig – und gerade da spürt man ein Kratzen im Hals. Der Hustenanfall erscheint unvermeidbar. Nicht immer lässt sich der Husten bis zur nächsten Pause oder bis zu einer sehr lauten Stelle im Musical unterdrücken. Auf jeden Fall sollten von Husten gebeutelte Zuschauer sich die Hand oder noch besser ein Taschentuch vor den Mund halten. Hustenbonbons können Linderung bringen. Am besten packt man diese bereits vor der Vorstellung aus und entscheidet sich für eine Variante, bei der die einzelnen Bonbons nicht in Papier gewickelt sind. Das Geraschel beim Auswickeln kann nämlich ebenfalls die Umsitzenden stören. Wer richtig erkältet ist, bleibt besser zu Hause, so schwer es auch fällt – allein schon, um andere Zuschauer nicht anzustecken.

Grundsätzlich gilt außerdem, dass man im Theater nicht herumlümmeln sollte wie auf dem eigenen Sofa. Ellbogen, Bonbonpapier, Schals und Taschen sind am eigenen Platz zu behalten und nicht auf andere Plätze auszubreiten. Und nach der Inszenierung packt man selbstverständlich eventuellen Müll ein, um ihn draußen zu entsorgen, und hinterlässt den Platz sauber. So möchte man ihn ja auch schließlich vorfinden.

 

Autor: S. Gerdesmeier