Nun auf CD: DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME
„Was lange währt, wird endlich gut“ - Das lange Warten hat endlich ein Ende. Die Live-Aufnahme von Disney's DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME ist nun erschienen. Das Musical, welches in einer Neuinszenierung seit April diesen Jahres in Berlin gastiert, ist nun, zumindest musikalisch, auch in den eigenen vier Wänden zu erleben. Musical1 hat sich die Aufnahme einmal angehört und möchte seinen Hörern einen Einblick in dieses Klangerlebnis geben.
Aktuelle Informationen zur CD
Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: 29.07.2017) ist die Live-Aufnahme, welche insgesamt 22 Titel erhält, lediglich im Theater des Westens in Berlin erhältlich. Die in den vergangenen Monaten vorbestellten Exemplare haben sich ebenfalls in den vergangenen Tagen auf den Weg zu ihren glücklichen Käufern gemacht.
Im Online-Handel sowie in den Multimediageschäften sind die heiß begehrten Silberlinge derzeit noch nicht käuflich zu erwerben. Wie Stage Entertainment mitteilte, sei momentan auch noch nicht gewiss, wann auch dort der offizielle Verkaufsstart sei.
Die Glocken von Notre Dame erklingen im eigenen Wohnzimmer
Welch tragendes Gefühl mich überkam, als ich die Platte in meinen CD-Player einlegte, kann ich nur schwer in Worte fassen. Gänsehaut übermannte mich schon bei den ersten Tönen von „Olim“. Keineswegs emotionsloser ging es mit „Der Klang von Notre Dame“ weiter.
„Zuflucht“, ein Duett zwischen Frollo und Quasimodo, gesungen von Felix Martin und David Jakobs, löst Gefühle von purem Mitgefühl für Quasimodo aus. Für Frollo hegt man eher Gefühle tiefster Abneigung, aufgrund seiner gegen Quasimodo gerichteten Ablehnung. Beide Künstler sorgen hier mit ihren Ausnahmestimmen für eine mehr als gelungene Interpretation.
Wenn „Draußen“, gesungen von David Jakobs, erklingt, geht einem das Herz auf. Kraftvoll und doch voller Gefühl entführt Jakobs den Hörer in seiner Welt des Quasimodo.
Schwungvoll und voller Energie kommt der Titel „Rhythmus meines Tamburins“ daher. Hauptakteurin dies Songs ist Esmeralda gesungen und dargestellt von der bezaubernden Sarah Bowden. Den Hörer überkommt das Gefühl, direkt mitsingen und -tanzen zu wollen. Auch in weiteren Songs wie “Einmal” und “Ort der Wunder” kann man erkennen, wie tief die junge Frau emotional im Geschehen drin steckt.
„Fern von der Welt“ und doch so nah dran an der Perfektion
Wohl ein Highlight der Aufnahme ist „Fern von der Welt“, ein wunderschönes Duett zwischen Quasimodo und Esmeralda. Bowden und Jakobs beweisen hier einmal mehr, welch bezauberndes Gesangspärchen sie abgeben. Und auch die Steinfiguren sorgen hier für geschmackvolle Untermalung dieses Songs.
Bei Felix Martins Interpretation von „Das Feuer der Hölle“ bleibt einem sprichwörtlich die Spucke weg. Von Gänsehaut gepackt, verfolgt der Hörer dieses „Kronjuwel“. Martin beweist hier wieder einmal, dass er eine Idealbesetzung für den Frollo ist. Voller Dramatik und Kraft in seiner markanten Stimme zeigt Felix Martin aus vollster Inbrunst, was in ihm steckt.
Anhand von „Entr'acte“ kann man erahnen, welchen Stellenwert dem Chor in der Produktion von DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME zugeschrieben ist. Großartig! Jens Janke als Clopin beweist sein gesangliches Talent vor allem in „Der Wunderhof“.
Auch Maximilian Mann als Phoebus soll hier keineswegs unerwähnt bleiben. Voller Gefühl und Liebe gesteht er Esmeralda in „Ort der Wunder“, was er für sie fühlt. Und auch in „Einmal“ kann er mit seiner anrührenden Stimme punkten.
Ein Diamant für jeden Musicalliebhaber
Jeden Song, jeden Darsteller oder jedes noch so kleine Detail näher zu erläutern, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Aus diesem Grund halte ich es zum Abschluss recht kurz. Jeder Künstler, sei es Hauptdarsteller oder Ensemblemitglied bzw. Mitglied des Chores leistet im Zusammenhang mit dieser CD etwas Einmaliges. Jeder Song hat es verdient, Teil dieser großartigen Produktion zu sein.
Das lange Warten auf diese Aufnahme hat sich gelohnt. Die Vorfreude war groß und man wird keinesfalls enttäuscht. Wenn es sich lohnt, Geld für eine Musical-Live-Aufnahme auszugeben, dann für die von DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME. Und eines verspreche ich: Spätestens bei „Einmal“ bleibt kein Auge mehr trocken. Hut ab für dieses Meisterwerk – der Diamant im CD-Regal.