Preiskategorie (PK)

Im Theater, auch in großen Musicaltheatern, werden die Sitzplätze in verschiedene Preiskategorien eingeteilt. Die Abkürzung lautet PK. In der Regel findet man die Preiskategorien PK1 bis PK4, manchmal auch PK1 bis PK5. Je niedrige die Nummer, desto bessere Sicht versprechen die Plätze. Aus diesem Grund kosten Tickets der PK1 auch mehr als Tickets anderer Preiskategorien, während Tickets der PK5 am günstigsten sind.

Warum gibt es überhaupt verschiedene Preiskategorien?

Durch das Festlegen verschiedener Sitzplatzkategorien wollen Theater ihre Preise fair gestalten. Dem liegen zwei Gedanken zugrunde: Zum einen bietet nicht jeder Sitzplatz eine gleich gute Sicht. Wer auf einem Sitzplatz mit etwas schlechterer Sicht zur Bühne sitzt, soll daher nicht denselben Preis bezahlen müssen wie jemand, der die beste Sicht genießt. Zum anderen versuchen viele Theater, ihre Preise so zu kalkulieren, dass sich möglichst viele Menschen einen Besuch leisten können. Durch die Einführung verschiedener Preiskategorien ergibt sich eine Mischkalkulation, durch die Theater Gewinn machen, aber dennoch vergleichsweise preiswerte Tickets anbieten können.

Wie legen Theater ihre Preiskategorien fest?

Spezielle Regeln für die Festlegung der einzelnen Preiskategorien gibt es nicht. So kann die Einteilung manchmal ein wenig willkürlich erscheinen. In der Regel werden die Plätze, welche die beste Sicht und das beste akustische Erlebnisse bieten, der teuersten Preiskategorie zugeordnet. Im Musical-Theater betrifft das zumeist die ersten Reihen vor der Bühne, den Mittelteil des Parketts sowie die ersten Reihen im Rang. Die günstigsten Plätze finden sich meist in den hinteren, seitlichen Sitzreihen des Rangs. Von Spielstätte zu Spielstätte kann sich die genaue Zuordnung jedoch unterscheiden.

Die Einteilung der Preiskategorien hängt zudem von der Art der gezeigten Vorstellung ab. Im Musiktheater spielen das visuelle und akustische Erlebnis eine gleichermaßen wichtige Rolle. Bei Konzerten steht dagegen die Akustik im Vordergrund. Drei-Sparten-Theater, die verschiedene Kunstformen auf einer Bühne zeigen, können ihre Preiskategorien daher je nach Art der Vorstellung anpassen.

Darüber hinaus können Theater spezielle Kartenpreise für Sonderveranstaltungen festlegen, zum Beispiel für Aufführungen mit besonders hohem Produktionsaufwand oder ungewöhnlich hoher Nachfrage.

Ausweitung der Preiskategorien

Einige Musical-Produtzenten stoßen bei Fans auf Kritik, da sie versuchen, die höheren Preiskategorien auf hintere Sitzplätze auszudehnen oder sogar neue, teurere Preiskategorien einführen. Stage Entertainment hat die teureren Sitzplätze zum Beispiel schrittweise nach hinten ausgeweitet. Die Plätze bieten zwar immer noch keine bessere Sicht, kosten aber mehr. Die Vereinigten Bühnen Wien erregten in 2016 Aufmerksamkeit, da sie für das Musical EVITA VIP-Tische im Ronacher Theater anboten. Die Tische wurden im vorderen Bereich des Parketts aufgestellt, die komfortablen Stühle waren frei positionierbar und es wurden Sekt und Knabbereien gereicht.

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